Wie schnell doch wieder ein Jahr verfliegt. Wahrscheinlich wird die Zeit aber auch nur denen lang, die keine Pläne haben und die keine Aktivitäten haben. Im Verein ist davon wenig zu spüren. Was sind die Schlaglichter des Jahres? Sommernachtsspiele in einer sicherheitstechnisch neu gestalteten Stadthalle, Randerscheinungen, Bahnhofsprogramm und ein unerquicklicher und kostenintensiver Rechtsstreit um ein Foto im Internet. Personelles und Statistisches wie immer zu Beginn des Jahresberichtes:
6 Personen sind im letzten Jahr dem Verein beigetreten (Klaus Wagner, Susanne Kranzer, Andreas Kranzer, Carl Fürst, Christian Pfaller, Thomas Lifka). Eine Person (Lucia Schuster) ist ausgetreten.
Verstorben sind im Berichtszeitraum Peter Reuter, Ingrid Bachmann und Maria Wechsler. Alle waren zwar nicht aktiv, aber natürlich große Fans der Sommernachtsspiele, die trotz Krankheit und hohem Alter noch zu unseren Besuchern gehörten. (Schweigeminute). Das bedeutet, dass derzeit dem Verein Sommernachtsspiele Spalt e.V. 283 Mitglieder angehören.
Eine weitere Personalie ist die, dass Barbara Heckl als stellv. Vorsitzende krankheitsbedingt längere Zeit nicht mehr aktiv war und jetzt aus dem Vorstand ausscheidet. Ihr danken wir für eine engagierte und für den Verein sehr wertvolle Arbeit in vielen Jahren. Wir wünschen ihr und ihrer Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft.
Mit diesem Jahresbericht beginnt auch ein neuer Turnus mit Vorstandswahlen, Wahlen des Kassiers bzw. der Kassiererin und der Berufung neuer Kulturbeiräte.
Sommernachtsspiele
Die Lokalbahn von Ludwig Thoma stand heuer auf dem Spielplan der Sommernachtsspiele. Bereits 1990 gespielt, war nur noch ein einziger Spieler (Fritz Leng) mit an Bord, allerdings auch in einer anderen Rolle. Die Inszenierung wies naturgemäß Ähnlichkeiten auf, aber war an vielen Stellen auch ganz neu gestrickt und man konnte eine Weiterentwicklung gut verfolgen. Da hat sich schauspielerisch vieles verändert, aber auch Bühnenbau und -malerei, sowie die ganze Technik und das Umfeld gaben dem Stück ein neues Gepräge. Trotzdem gab es neben viel Lob (von den Älteren) auch Kritik (von den eher Jüngeren). Stücke aus alten Zeiten kommen halt etwas behäbiger daher und sind zudem nicht so von Slapstick und Klamauk geprägt, so wie man das heute sogerne hat. Die Stückauswahl ist und bleibt ein großes Problem. Gerade die neuen Stücke haben oft nur wenige Spieler (Ray Cooney: 7-10), so dass halt viele Interessierte außen vor bleiben müssten. Zudem sind neuere Stücke meist auch klassische Innenstücke. Es wird wohl nicht leichter werden nach so vielen Jahren einen passenden Stoff zu finden. Insgesamt waren es gegenüber dem Vorjahr etwa 1% mehr Zuschauer, was insgesamt 4069 Gäste bedeutete. Das entspricht einem Schnitt von 581 Zuschauern. Nach den Brandner-Stücken, der Walpurgisnacht und der Bruderschaft das fünftbeste Ergebnis.
Darüber darf man sich dann doch freuen. Die neue Form des Kartenvorverkaufs an einem Samstag im Kulturbahnhof hat sich etabliert, allerdings müssen wir eine Lösung finden für all die Gruppen im Vorfeld. Diese Zahl steigt stetig. Die Stadthalle ist weiterhin nutzbar. In einem Kraftakt wurde die Halle in einen
sicherheitsmäßig brauchbaren Zustand versetzt. Finanziell müssen wir uns aber an dieser Lösung mit € 7000.- beteiligen, sonst wäre die Halle als Spielort vielleicht ersatzlos
weggefallen.
Kulturbahnhof
Im Bahnhof, bzw. hinter dem Bahnhof waren 7 Veranstaltungen geplant. Eine davon, das Märchenzelt, war mit gleich drei Runden für kleine und größere Kinder, sowie für Erwachsene gebucht. Richtig voll war es bei Oliver Tissot, bekannt aus dem Frankenfasching. Sehr vergnüglich soll es auch bei
Mademoiselle Mirabelle gewesen sein.
Wie immer auch ein paar Zahlen, die die Situation im Bahnhof beleuchten:
• 57 Proben für Sommernachtsspiele, Teatro Magico, lebendige Stadtführungen usw. - Das ist die wichtigste Funktion des Bahnhofs.
• 15 Termine für Sitzungen und Besprechungen - das sind Treffen des Kulturbeirates genauso wie Theaterauftakt etc.
• 9 kulturelle Veranstaltungen - ein Wert, der in den letzten Jahren etwas gesunken ist.
• 647 Besucher bei öffentlichen Veranstaltungen - wegen der geringeren Veranstaltungszahl auch ein etwas niedrigerer Wert
• 10 Feste und Feiern - mehr als sonst. Der Verein kommt in die runden Jahre
• Insgesamt haben, wenn jede Veranstaltung eingetragen wurde, 1819 Besucher den Bahnhof im Jahr 2013 betreten - das ist insgesamt ein niedrigerer Wert.
Insgesamt ist immer noch festzustellen, dass die Nutzung des Bahnhofs zurückgeht. Der neue Kostümraum lässt immer noch auf sich warten. Es besteht dringender
Handlungsbedarf. Das haben inzwischen auch einige Ausleiher erkannt.
Die Lagerhalle ist dank Rudi und seinen Helfern immer noch in guten Händen und man findet sich gut zurecht. Für den Bahnhof gilt weiterhin: Wer was holt, soll es auch wieder aufräumen, z.B. Klapptische vom Dachboden etc. In jedem Fall danken wir allen, die sich im oder für den Bahnhof engagiert haben.
Teatro Magico
Im schwarzen Theater stand die Aufführung des Musicals „Der Kleine Tag“ im Mittelpunkt. Im Frühjahr und im Herbst standen insgesamt 5 Aufführungen an. Zwei usverkauften
Aufführungen mit gehöriger Platznot standen noch drei Aufführungen im Herbst gegenüber. Es war eine qualitativ hervorragende Aufführung, die eigentlich noch Gastspiele verdient hätte. Beim Publikum fanden nämlich die fünf Aufführungen höchste Anerkennung. So gab es also im Berichtszeitraum fünf Aufführungen mit insgesamt 550 Zuschauern. Allen Beteiligten im Spieler- und im Technikbereich und insbesondere der Verantwortlichen Karin Nüßlein sei großer Dank für die Arbeit im letzten Jahr gesagt
Sonstige Veranstaltungen, Aktivitäten und Anschaffungen
Zu Beginn des Jahres wieder die zwei "wichtigsten" Veranstaltungen des Jahres:
Kappenabend und Faschingszug. Der Kappenabend war ganz gut besucht, und dank der Moritaten und anderer witziger Beiträge eine gelungene Veranstaltung. Unter dem Motto "Kinderkrippe" zogen wir mit Laufställchen und Bollerwagen durch Spalt und holten wie so oft einen der vorderen Plätze. Der Satz des Vorjahres kann und wird zum dritten Mal in Folge stehen bleiben: 3. Platz und 30 Liter Freibier waren unser. Am Pfingstfestzug waren wir gut vertreten. Die Werbemaßnahmen während des Zuges
verpuffen aber leider immer noch in den gähnend leeren Weiten der Spalter Straßen. Auch dieser Satz hat Bestand und der Pfingstfestzug ist ein wiederkehrendes Ritual. Erfreulich, dass viele jüngere Mitglieder dabei waren.
Vier lebendige Stadtführungen und einige Sonderaufführungen und –auftritte, z.B. beim Saumarkt, standen 2013 wieder auf dem Programm. Sie waren allesamt ausverkauft. Immer noch findet diese Eigenproduktion beim Publikum immer Anklang.
Ein Dank an all die, die sich zum Jahresende in der Holzwurm-AG und im Erzählerkeller, bei der Tontechnik und der Beleuchtung des Spalter Weihnachtsmarktes engagierten. Es ist nicht immer leicht, alle Helfer zusammen zubringen.
Der Vorstand und der Kulturbeirat
Der Vorstand des Vereins hat sich in diesem Jahr 5 Mal getroffen, um Wichtiges zu beraten und festzulegen. Viele Treffen finden aber oft mal so zwischendurch statt, weil man sich ja eh‘ sehr häufig trifft. Krankheitsbedingt war der Vorstand nur mit Berni und Robbi besetzt.
Der Kulturbeirat traf sich im Jahr 2013 sechs Mal zur Vorbereitung des Jahresprogramms und insbesondere zur Stückauswahl.
An alle Kulturbeiräte ein Dank für die in den vergangenen zwei Jahren geleistete Arbeit.Jetzt wird ein neuer Kulturbeirat berufen werden.
Ausblick
Und was steht 2014 auf dem Programm? Den Fasching haben wir wieder überstanden und ausnahmsweise haben auch schon die Proben für das neue Stück „Die Gangster von Valence“ begonnen.
Stadtführungen stehen wieder genauso an, wie eine Neuauflage des Kabaretts „Bahnhof Bockl“ im November. Auch hier haben die Arbeiten schon begonnen
Ganz große Pläne gibt es für dieses Jahr nicht. Wer aber weiß, was uns Sommernachtsspielern noch alles einfällt.
Ein Problem für die Zukunft wird sicher sein, dass man sich so langsam nach einer neuen Vereinsspitze umsehen muss. Verantwortung muss in jüngere Hände übergeben werden oder die Brötchen müssen zwangsläufig kleiner werden. Ein Individualismus, frei nach dem Motto „Ich mache nur das, was mir Spaß macht“ und eine zunehmende Flexibiltät in der Arbeitswelt erschweren so verbindliche Aktivitäten wie Theaterspielen. Manchmal kostet es dann viel Kraft und Mühe, wenn es dann ganz kurzfristig heißt: „Ich kann jetzt doch nicht!“
Für die Bühne, für das Rampenlicht, finden sich immer noch viele Leute. Aber wenn es mal heißt einen Faschingswagen zu gestalten, Bühnenbau und Malerei zu unterstützen oder etwas zu renovieren – da halten sich die meisten vornehm zurück.
Wir meinen halt, dass es das eine ohne das andere nicht gibt und deshalb hoffen wir auf bessere Unterstützung als zuletzt. 283 Mitglieder sollten doch eine verlässliche Basis bilden, um die Dampflok Sommernachtsspiele auch nach 34. Jahr des Bestehens noch unter Feuer zu halten.
In diesem Sinne wünschen wir unserem Verein ein interessantes Jahr 2014 mit viel Dampf.